1925 - HEUTE
URSPRÜNGLICHE FORM UND GESTALTUNG

Architekt Werz ließ das sich an der Gabelung von Lahn- und Fasaneriestr. ergebende Dreieck schlicht bauen. An der Spitze wurde eine größere Linde mit Bruchsteineinfassung gepflanzt, an den beiden anderen Ecken standen kegelförmige Bäume oder Büsche. Umrandet wurde die Wiesenfläche durch eine Hecke aus Ilex. 2 oder 3 weitere Gewächse dürften Bäume oder Büsche gewesen sein.
Das Dreieck ist die natürliche Form, die sich aus der Siedlungsstruktur ergibt.
GESTALTUNG IN DEN 30´ER JAHREN

Ein Anwohner aus der Fasaneriestr. hat die nebenstehende Skizze aus seiner Erinnerung an das Aussehen des Dreiecks etwa 10 Jahre nach Fertigstellung der Siedlung angefertigt. Neben der Linde gab es noch eine Trauerweide. Nach dem Luftbild von 2029 dürfte die Weide auch schon 1929 an dem eingezeichneten Platz gestanden haben. Neu sind ein Brunnen, ein Plattenweg und das erste Trafohäuschen.
Anfang der 60`er Jahre soll ein Umbau des Dreiecks zur Sitzecke für Senioren geplant gewesen sei. Stattdessen entwickelte sich der heutige Parkplatz durch Nutzen und Zulassen.
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1980
Anfang der 8o´er Jahre wurde die Omnibushaltestelle auf dem Dreieck eingerichtet.
Ein Foto aus dieser Zeit zeigt noch 2 altersschwache Bäume. Vorne an der Spitze des Dreiecks sind die Reste der großen Linde zu sehen. Die in obiger Skizze eingetragene Trauerweide befindet sich
hinter dem Standort des heutigen Wartehäuschens. Beide Bäume wurden in den 90ér Jahren gefällt.
Die Bruchsteineinfassung der Linde wurde Ende der 9o´er Jahre entfernt.
1991 NICHT REALISIERTE PLANUNG DER VERKEHRABTEILUNG

15 Jahre nachdem das Landesamt für Denkmalpflege die gesamte Siedlung unter "Ensembleschutz" gestellt hatte, erstand diese Gestaltungsplanung zur Optimierung des Straßenverkehrs.
Es gab offensichtlich gute Gründe, die die Realisierung dieser Vision verhinderten.
2009 PLANUNG EINES VERKEHRSKREISELS AN DER STELLE DES LINDEN-DREIECKS

Teil der Sanierung der oberen Lahnstr. aus Konjunkturmitteln des Bundes sollte die Einrichtung dieses Kreisels sein. Begründet wurde uns gegenüber der Kreisel mit einer Verbesserung der Verkehrssicherheit durch Senkung der Geschwindigkeit. Weiter würden durch den Kreisel Zebrastreifen ermöglicht, die das Risiko von Fußgängern bei der Überquerung der Straße entscheidend verminderten.
Dieser Kreisel widersprach fast allen Kriterien, die vom Verkehrsministerium NRW durch die Uni Bochum für die Sinnhaftigkeit von Minikreiseln erarbeiteten wurden.
Erfolgskriterien für Minikreisel sind:
- Ausreichende Ablenkung ist unbedingt notwendig.
- Eindruck einer ununterbrochen durchlaufenden Straße muß vermieden sein.
- Ungleiche Verkehrsbelastungen an Verkehrsknoten sprechen gegen die Anlage von Minikreiseln.
- Minikreisel eignen sich nicht zur Geschwindigkeitsreduzierung in Ortseingangsbereichen, wenn die kreuzenden / einmündenden Straßen keinen nennenswerten Querverkehr aufweisen.
- Minikreisel nur sinnvoll einsetzbar, wenn die Annäherungsgeschwindigkeit deutlich unter 50 km/h liegt.
Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten müßte der Kreisel tangential an die Lahnstraße angebaut werden, wodurch nur eine geringe Ablenkung der Straße möglich wäre. Die Fasaneriestraße ist eine reine Anliegerstraße mit sehr geringem Verkehr
Die Kosten des Kreisels sollten sich auf ca. 500.000 € belaufen.
Der Kreisel hätte die "natürliche" Form der Straßengabelung auf den Kopf gestellt.
Da das Landesamt für Denkmalpflege nicht um das notwendige Einvernehmen gebeten wurde, sollte offensichtlich ein "Schwarzbau" errichtet werden.
Das Landesamt untersagte das Schleifen des Dreiecks, nachdem wir es auf die Planungen hingewiesen hatten.
SANIERUNG STATT ABRISS IST DRINGEND NOTWENDIG !!!
Die originäre Größe des Linden-Dreiecks zeigt der Ausschnitt aus dem ESWE-Leitungsplan: